24.07.19: 235km Dreieck vom Melchboden
Tour d’XC, Tag 3: Nach unserem glorreichen Versenker in den Dolos am Vortag hieß es um 4 Uhr früh raus aus den Federn der Antholzer Schlafstätte und Anreise Richtung Zillertal. Aufgrund zu erwartender Überentwicklungen für diesen Tag in Südtirol konnten wir dort keine streckentechnische Wiedergutmachung leisten. Somit konnte ich einen Teil meiner gestrigen Airbuddies überzeugen, dass das Melchboden-Dreieck die beste XC-Alternative in unserem Aktionsradius sein würde: „Der 20km/h Westwind wird uns im Norden schön anschieben und am Hauptkamm is er dann eh weniger!“ Bis auf Max war noch niemand von uns dort und somit war die Sache geritzt. Nebst Primoz, Aaron, Max und mir erwarteten uns im schönen Mayrhofen noch Günter Willner, Jürgen Thomas und Enzo-Gun Joe Nindl. Sie hatten für uns um 7 Uhr ein Taxi reserviert, was für uns eine Startplatzankunft um 7:30 Uhr bedeutete. Perfekt!
Foto-Story:
Neuer Tag, neues Gebiet. Vor allem mal seeehr pilotenfreundlicher Anstieg zum Startplatz – fällt wohl eher unter „Anfahrt“: Grade mal 10 Höhenmeter vom Parkplatz zum Startplatz! Da bekommt man nach einem Grente-Tag fast schon a schlechtes Gewissen. Geniale Infrastruktur auch mit der Melchboden-Jausenstation. Also Anreise bis Startplatz schon mal tiptop!
Teil 3: In 34 Fotos (mit vielen Beauty-Shots!) von der Entscheidung 'Abbruch' bei Zell am See retour nach Mayrhofen
Im Nachhinein ist die Entscheidung, den Flug bei Zell am See abgebrochen zu haben eine falsche gewesen. Aber wer kann schon ahnen, dass das südliche Pinzgau an so einem Tag noch dermaßen liefert.
Dies war mein letzter XC-Flug der Saison 2019. Abschließend gesehen war es einmal mehr ein HOCHGENUSS mit einem so herausragenden Piloten wie Primoz Susa so oft die Luft zu teilen. Alleine wäre keiner von uns so um die Dreiecke rumgekommen, wie wir es heuer taten.
DANKE und Gratulation zum Streckenflug-Weltmeister-Titel, Primoz! YOU ROCK!
Die heutige Flugspur:
Tracklog mit allen Details auf XContest hier…
Lessons Learned (wie immer enorme Ausbeute bei einem Premierenflug!):
Wetter:- Richtige Entscheidung: Zillertal hielt durch, während Südtirol „explodierte“.
- Schon ein Wahnsinn, dass man am Melchboden an so einem heißen, etwas stabilen Sommertag so früh starten kann. 9 Uhr – WOW – aber es kanalsiert hier einfach super hoch
- der WNW-Wind gepaart mit der Stabilität im Norden ist schon eine spezielle Mischung, dass es dann am Hauptkamm soviel angenehmere Luftmasse haben kann, hätte ich mir nicht vorstellen können!
Taktik:
- Der Enzo mit 112kg ist einfach etwas zu schwer für frühe Aufwinde und vielleicht auch ein Grund, warum ich mit Primoz weder beim Steigen noch beim Mitnehmen im Geleiten mithalten kann. Auch bei Nindl Joe sah es ganz nach Überladung aus, weswegen er auch zu Beginn seine Probleme hatte hoch zu kommen. -> Auf 110 kg runter, einfach ganz ohne Ballast.
- War gut gleich mit der Höhe am Brenner retourzufliegen, Wind und Stabilität war ein doch etwas zäher Mix
- Fetter Move von Aaron die zuvor windüberspült-leeige Brenner-Ridge auf der Luvseite entlang zu reiten und dann am Nordende in einen Bart einzufädeln. TOP!
- Das Galtenberg-Tal ist bei WNW-Wind vollkommen leeig-überspült. Nächstes Mal wie Aaron gleich vorne hochturnen, oder überhaupt höher abfliegen
- Super Entscheidung vor dem Wilden Kaiser mit Rückenwind auf Thermiksuche zu gehen und in die leeigen Bereiche einzufliegen. Alle, die es luv-seitig probierten hatten ihre Not: Max gegroundet und Aaron die Baustelle der Saison…
- Bei WNW den Bart südl. vom Wilden Kaiser echt MAXIMIEREN. Vom Anflug zur Kaiserlichkeit bis wir wieder aus dem Sinken draußen waren haben wir über 1000m verbrannt!
- die Kitzbühler Alpen bis nach Zell/See waren thermisches Rätselraten, die Wolken zogen nicht richtig, wie wir sie anflogen. Nächstes Mal Geduld haben, der NW-Wind schiebt dafür an.
- Selbst bei zu erwartendem Gegenwind ist es bei Wende um 16:30 in Gastein realistisch noch retour nach Mayrhofen zu kommen.
- Abschließend das Wichtigste: selbst wenn es (über lange Strecken) zäh geht, DEN TAG NIEMALS ABSCHREIBEN! Es wäre noch zum Hauptkamm runtergegangen. Das südliche Pinzgau war ein wahrer HOCHGENUSS: super-easy und angenehme Thermik – trotz ca. 10-15 km/h NW-Gegenwind!
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