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22.07.01: Der Werdegang zum SoPi

22.07.01: Der Werdegang zum SoPi

Der Werdegang zum SoPi

Da steh ich nun, ich armer Tor und mir geht die Düse, wie nie zuvor.Mit Jörg´s Wettkampf-Gerät Pro-Design Contest 46 ging´s Anfang Sommer 2001 wieder mal hangwärts Kaiserau/Admont.
Den Gleitschirm aufgelegt Leinen sortiert und eingehängt harrte ich der Dinge…
An diesem späten Nachmittag stand ein laues West-Lüftchen an der nach Westen ausgerichteten Skipiste an. Ideal also für ein paar Rückwärtsstart-Übungen.
Begeistert von dem direkten Handling des Kurzleiners fühlte ich mich sofort wieder heimisch unter der Kappe.
Ich unterschätzte die doch teils böigen Winde und so kam es, dass mich eine Ablöse gleich in Richtung Tal schauen ließ und schon hieß es: Glider is airborne!In den leicht turbulenten Bedingungen machte ich genau das, worauf mich Jörg viele Male angespitzt hat: Die Gleitschirm stabil halten – und genau das tat ich…
…reiner Selbsterhaltungstrieb 😉
Mit spärlichem Equipment ausgestattet flog ich dann talwärts – und ich flog wirklich: Alle bisherigen, teils schon sackfluganfälligen Kappen waren kein Vergleich zum Hochleister. Es ging trotz Gegenwind bis runter zum Gestüt – mit den alten Fetzen schaffte ich grade mal gut die Hälfte.
Beeindruckt von der Leistung aber auch mit großem Respekt vor dem direkten Ansprechen des Contest stapfte ich weitere 2 mal auf den Hang – Begeisterung pur!

Nachdem meine Flugleidenschaft wieder Feuer gefangen hatte, ging´s ein paar Tage später an die nächste Herausforderung „Fluggebiet“ Hochberger bei Rottenmann, Südhang.

Nach der Arbeit fuhr ich erneut mit meinem Paragleit-Guru Jörg auf die 1000m hoch gelegene Startwiese neben dem Bauernhof Hochberger. Natürlich musste man sich die Zeit nehmen und mal ausführlich über´s Fluggebiet, thermische Aktivitäten und Frauen 😉 reden…
Diesmal schon ausgestattet mit meinem alten Eishockey-Helm, stand ich vor meinem ersten Höhenflug. Höhenunterschied: ca. 350 m.
Die Landeschneise (links im Bild unter der Shell-Tankstelle sah von oben schon verdammt klein aus…
…aber mit einem Funkgerät ausgestattet konnte ich bei Bedarf auf Lande-Einteilungsunterstützung durch meinen Kompagnon zählen.
Jörg flog vor, um die Windverhältnisse zu checken. Es waren leicht thermische aber auch für mich absolut flugtaugliche Bedingungen, wie die Cumulus-Wolken im linken Bild zeigen.
Im Kamikaze-Stil mit Gitter-Visier fasste ich mir nach kurzer Konzentrationsphase…
…ein Herz, zog den Schirm hinter mir hoch und sprintete los. Wieder einmal begeistert von den hervorragenden Starteigenschaften des Contest, schwang ich mich nach wenigen Schritten in die Lüfte.
Das Höhenerlebnis war unbeschreiblich, obwohl ich während des Fluges die Schirm-Stabilität ganz klar vor den Landschafts-Genuss reihte.
Man weiß ja nie…

Es war vollbracht. Jetzt ging´s richtig los. Da ich das Gleitverhalten meines Leihschirms nun einigermaßen selbst abschätzen konnte, erachtete ich die Hochspannungsleitung von unserem Hausberg Gampersberger/Liezen als bewältigbare Herausforderung. Also aufi, aufi, auf´n Berg…

Mitten im hohen Gras frönten wir dem:
PARAWAITING
– Die Nr. 2 Trendsportart bei Piloten, die sich mehr und mehr durchzusetzen beginnt (siehe www.parawaiting.net). Auch wir hier in Liezen können an diesem Massenphänomen nicht vorbei.
Das Warten auf etwas Gegen- bzw. Aufwind – der ultimative Kick, nichts für Warmduscher und Vorwärtseinparker. 🙂
Ausgerüstet mit neu erstandenem Woody-Valley Gurtzeug, Retter und Bräuniger Vario konnte nichts mehr schief gehen.Jörg startete mit seinem Pro-Design Max voraus und als ich sah, dass er schon die ersten Aufwinde mitnahm…
…flog ich sogleich hinterher. Einfach nur geradeaus – runter zum Landeplatz war die Devise. Keine Spompanadln!
Und tatsächlich: Die Leitung beim Überfliegen sichere 20 m unter mir, dachte ich in keinem Moment an einen Flugabbruch und die damit verbundene Landung auf der Wiese davor.
Mein erster „Gamper-Flug“ dauerte zwar nur 11 Minuten, aber die waren eine echte Befriedigung – Ich hab´s geschafft!

Obige Bilder wurden von meinem Ex-Motorrad-Kollegen und Neo-Gleitschirmflieger Hans Stroitz (im Bild unten der freundliche junge Mann links) aufgenommen.

Mit ihm besuchte ich dann auch sämtliche Kurse in der Flugschule Wings/Windischgarsten bis hin zur Sonderpilotenprüfung, die ich am 22. Juli 2001 erfolgreich abgelegt habe.
Das kuriose beim Überprüfungsflug: Das erste Mal ein Steigen von 5.4 m/s! Aber man durfte diesen – für mich – Megabart nicht auskurbeln, da man ja nach Vorschrift fliegen musste – Ein Martyrium für jeden Flugbegeisterten…

Am 01.05.2002 machte ich dann meine Überlandberechtigung, um auch legal von Berg zu Berg fliegen zu dürfen. Spannend weil sehr selektiv…

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