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20.09.02: Dune de Pyla

20.09.02: Dune de Pyla

Dune de Pyla 16. – 20.09.2002

Lange hatten Bäck und ich schon einen Gleitschirm-Urlaub für Anfang Herbst geplant. Trotzdem ist es uns irgendwie gelungen, die Planung wieder mal bis auf den buchstäblich letzten Tag hinauszuzögern. Am Vorabend saßen wir also gemütlich beisammen und phantasierten von möglichen Urlaubszielen: Meine Präferenzen gingen eher Richtung Dolomiten um nocheinmal ordentlich aufzukurbeln; Bäck hingegen – schon lägere Zeit nicht mehr geflogen – zog Küstensoaring vor.
Nachdem wir aber schon im Frühsommer schlechte Erfahrungen mit der Fluggebietsuche in Kroatien gemacht haben (super Küsten, aber kaum Start- und schon gar keine Landemöglichkeiten…), durfte es diesmal keine „Auf gut Glück-Aktion“ werden.

So existierte schon seit längerem der Traum vom Soaring an der Atlantikküste nahe des kleinen Städtchens „Pyla sur mèr“, ca. 60km westlich von Bordeaux. In dem absolut coolen Amateurvideo PARANOID frönten die damaligen Protagonisten stundenlangem Dünensoaring mit total verrückten Flugeinlagen (bzgl. Video bei Bäck erkundigen).
Die Daten: mit 2,1km Länge und 146m Höhe stellt die Dune de Pyla die höchste Sanddüne Europas dar.

Ein Blick in’s Internet spuckte sage und schreibe 1820 km und geschlagene 17 Stunden Reisezeit aus. „Des start ma an!“ – Schließlich waren wir ja zu zweit: Er sowieso LKW-Fahrer und ich hatte auch noch nie Probleme mit Schlaf hinterm Steuer. Wetter auch wolkenlos – IDEAL!Gut gestärkt ging’s vom Bischofsberg (Windischgarsten) gegen 15.00 Uhr Richtung Frankenland – natürlich mit Bäckens „Franzosn“ (=Peugeot 405), da im Falle eines Falles der Support sicher besser ist als mit meinem Benz 😉
Wie absehbar, waren wir um ca. 7.30 vor den Toren unseres Campingplatzes „Camping-Panorama„.
Kamerainterene Fotomontage („Coupling-Shot“) mit meiner neuen CASIO QVR3Digicam – mit der ich höchstzufrieden bin!
Wir haben uns vorab via Internetden interessantesten Campingplatz herausgepickt – mit Sauna, Whirlpool und allem, was man als strapazierter Soaring-Freak so braucht. Der Preis von € 3,–/Person und Tag ist gemessen an den gebotenen Leistung mehr als OK – und das nicht nur zur Nachsaison…Einen Zeltplatz gesucht, die Sachen verstaut und rauf ging’s zur Düne, die über unseren Campingplatz wirklich sehr gut zu erreichen war.
An der Dünenkante angelangt trafen wir auf die Jünger der englichsprachigen lokalen Flugschule.
Vom Instructor Mike erfuhren wir dann auch die (nicht so) rosigen Wetteraussichten für die nächsten Tage: LANDWIND! Was, wie, wo?
Eigentlich gingen wir davon aus, dass der See-Wind einem Tagesrhythmus unterliegt. Vereinfacht gesagt: „Land erhitzt sich untertags und saugt Luft vom Meer. Abends das umgekehrte Spiel“. Doch wir hatten die Rechnung ohne das Spanien-Tief gemacht, das an unserer Küste Winde von SO bis NO verursachte und noch dazu nach Frankreich unterwegs war 🙁
Ich war mit meinem Pro-Design Contest und Bäck mit dem Pro-Design Compact (DHV 1-2, BJ. 94 inkl. 4 Risse am Ober- und Untersegel von je 5-15cm) am Start.
Den ganzen Nachmittag mit netten Aufziehübungen verbracht, gelang Bäck später doch noch ein netter 30s-Soarer…
…beschwerlicher Aufstieg in tiefem Boden natürlich inklusive!An diesen Aufnahmen erkennt man sehr schön, dass sich die Düne Stück für Stück weiter landeinwärts „frisst“. Pro Jahr etwa 2m.
Etwas enttäuscht von der „falschen“ Windrichtung und den 5-10 km/h zu schwachen Winden, traten wir mit der dort kennengelernten „Piefke-Karawane“ den Weg Richtung Camping-Platz an.Sehr schön war die vom Wind geprägte Wellenoberfläche der Dünen. Die Abendsonne tauchte den feinkörnigen, weißen Sand in ein glühendes Rot.
Das linke Foto ist ebenfalls ein kamerainterne Fotomontage namens „Pre-Shot“, bei dem zuerst der Hintergrund aufgenommen und dann erst die Person im Vordergund „hineinmontiert“ wird. Genial!Am Abend machten wir es uns noch mit einem Tequila-Dosenbier in unseren Zeltstätten gemütlich. Bäck zog es vor, in seinem ultracoolen Campingsessel unter dem Sternenzelt zu nächtigen, anstatt mit mir das Dreimannzelt zu teilen. Mir war’s recht…
Am Mittwoch hatte der Wind auf S bis SW gedreht. Endlich konnten wir daran denken Richtung Meer zu starten. Der linke „Coupling-Shot“ zeigt zwei Ösis beim diskutieren über die besten Startmöglichkeiten an der Düne. Jeder fotografiert den anderen und die Kamera fügt das ganze zu einem Bild zusammen – ich liebe dieses Kamerafeature…Vor der netten Cumulus-Kulisse im landinneren führten die ersten Aufziehtests…
…zu den ersten Startversuchen…
…die sogar zu kurzen Gleitern an die Küste genutzt werden konnten. Eben doch etwas zu schwacher Wind – leider!
Mein Schirm hatte an diesem Tag so viel Sand geladen gehabt, dass der nur mehr mit offenen Trimmern startbar war!!! Dementsprechend war auch die Gleitleistung nicht berauschend.
Den windtechnisch wieder weniger geeigneten Mittwoch nutzten wir zu einem ausgedehnten Dünenspaziergang.Am Südende der Düne stießen wir auf fünf teils versunkene Geschütztürme aus dem 2. Weltkrieg. Verziert mit Graffitti, bewachsen mit Algen – und ein Franzmann davor, der seine Angel auswirft. Idyllisch
Dieser Blick Richtung Norden verdeutlicht die Länge der Düne: Unser Campingplatz und der fliegbare Dünenabschnitt liegen hinter dem grünen Waldbereich.Etwas frustriert von den schlechten Wetterverhältnissen konsultierten wir noch das Internet bzgl. Wetterprognose für die nächsten Tage: Düstere Aussichten. Das Spanien-Tief sollte uns in den nächsten Tagen erreichen. Wind vom Land – und der zu schwach 🙁

Da es zwar sehr idyllisch am Strand war, aber wir eigentlich zum Fliegen hierher gekommen waren, beschlossen wir nach nur 3 (!) Tagen die lange Heimreise wieder anzutreten. Trotzdem waren die Eindrücke bleibend und es war sicher nicht das letzte Mal, dass wir dem Sandberg eine Visite abstatteten.

 

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