21.05.16: Ein Traum wird wahr: 200km-Flug von Antholz nach Liezen

200km von der Grente bis vor die Haustür – EIN TRAUM WURDE WAHR!
Wow, wow, wow – früh morgens noch auf der Grente und 8,5 Stunden später zu Haus beim Gartenhaus. Dazwischen 200km nur Wahnsinn, purer Wahnsinn 🙂
Grente
- Land Region: Ita, Südtirol bei Antholz
- Startplatzhöhe Gipfel: 2350m
- Höhendifferenz: 1200m
Infos unter: paraglidingearth.com
21.05.2016:
- Alex Happacher (286km FAI-Dreieck; Triple Seven King)
- Isidor Fink (281km FAI-Dreieck; Ozone LM6, weiß-blau)
- Bernhard Peßl (279km FAI-Dreieck; Nova Mentor 4, rot)
- Sebastian Barthmes (265km FAI-Dreieck; Ozone LM6, weiß-blau)
- Werner Luidolt (154km Dreieck; Nova Mentor 4 light, weiß-orange)
- Heli Schrempf (98km freie Strecke; Niviuk Icepeak 7Pro, weiß-grau)
- Lex (209km freie Strecke; Ozone Mantra M6, schwarz-orange)
Die weitesten Flüge vom 21.5. von der Grente aus auf XContest
Unsere Flüge vom 21.05.2015: zum Nachfliegen im virtuellen Doarama-Relief:
Die Story:
Nach frühem Start um 9:15 Uhr konnte ich mit ca. 100 (!) weiteren Grente-Pilgern den potenziellen 300er-Tag in Angriff nehmen. Gemeinsam mit Co-Mojo Heli Schrempf querten wir vorne weg ins Defreggen-Tal, das wir gemeinsam mit Alex Happacher, Sebastian Barthmes und Isidor Fink bereits um 10:40 Uhr wieder verlassen hatten. Wir waren definitiv auf 300er-Kurs! Infiziert von Werners Gedanken, das Dreieck wäre „am leichtesten“ im Osten bis zum Hochtor (nördlich von Heiligenblut) ausdehnbar, zwängte sich Heli als Erster durch die Pfortscharte – und ich 100m hinterher. Nun waren wir da – auf der Ostseite und weit und breit nur Gletscher und Schneefelder…
Wir glitten diese weiter ostwärts hinab, bis wir am Ende des Leitertals wieder schneefreie Bereiche vorfanden, die erlösenderweise auch gleich wieder Thermik hergaben. Nur reichten diese meist nur mehr zwischen 2900 und 3000m hoch. Nach Wende über der dort erst entstehenden Möll hatte ich mehrmals kein Glück mehr im Finden eines ausreichen hohen Thermikschlauchs – es war zu pulsierend und zu niedrig die Basis, um sich gegen den Westwind nochmal zurück zu schwindeln – und Heli probierte es glatt fünf(!) mal…
Nachdem ich bei meinem letzten Versuch praktisch mit dem Gletscherbach Richtung Heiligenblut rausgerodelt bin, hab ich kurzerhand die 300er-Pläne ad acta gelegt und meine Möglichkeiten neu bewertet…
Alle Großpanorama-Fotos haben eine Auflösung von 4500px. Nutze bei Bedarf die Zoom-Funktion!
Ab diesem Moment kehrte Besinnlichkeit ein. Gas raus und nachdenken. Über dem Rasthaus Schöneck war ich also, in einem Wind-zerschobenen Barterl in dem es langsam weiter nach oben ging. Schnell war die Idee bei der Hand, doch einfach weiter nach Hause zu fliegen, es zumindest zu probieren…
…dass das in der stumpfen Nordalpenluft dann tatsächlich auch aufging, war dem helfenden W-Wind zu verdanken – der das ganz nach Hause Kommen dann doch nochmal richtig spannend machte.
Details hierzu im 2. Teil der Foto-Story: entlang der Alpennordseite bis vor die Haustür…
GESCHAFFT!!!! YESSS!!! Neben dem Gartenhaus von SchwiVa Friedl gelandet…
Das Gesamtpaket ist kaum zu fassen: die Ausgangssituation, die Challenges, die Route, die Panoramen – und dann 200km später dieser Abschluss! GRANDIOS!

Und als Sahnehäubchen: Es war est 17:45 Uhr und ich zu Hause, was für die morgige Erstkommunion einen top-fitten Tischvater und Papa bedeutete! *g*
Danke Werner, dass Du diesmal gefahren bist – jetzt samma quitt! 😉
Epilog: Später erfuhr ich erst von dem tödlichen Flugunfall unseres bekannten Fliegerkollegen Fritz Dorninger, der an diesem Tag beim Zurückfliegen im Bereich westlich des Staller Sattels auf tragische Weise sein Leben verloren hatte. Das führt ganz klar vor Augen, dass man nie davor gefeit ist, dass es einen auch erwischen kann. Auch nicht wenn man glaubt, gut zu sein – und er war einer der Versiertesten unter dem Schirm…
RIP mein Freund!
Lessons Learned:
Nach dem Flug ist vor dem Flug 🙂
- Wenn die Basis <3300m ist und W-Wind herrscht + Schnee dazu: Finger weg vorm rüberfliegen, sofern ein FAI-Vorhaben besteht; tiefer nur wenn eine leichte Ostlage ist
- Unser beim Rüberfliegen am Großglockner genutzter Pass „Pförtscharte“ liegt auf 2828m, nur ca. 1,5km weiter südlich ist das Berger Törl auf 2651m – evtl. als alternativer Übergangspunkt…
- Am Staller Sattel bei N/W-Wind die Konsequenz beibehalten und NIE tief und/oder reliefnah fliegen – ist auch mit dem Retter eine Sch…-Passage… Safety ALWAYS first!
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