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Muito obrigado Brasil!

Muito obrigado Brasil!

Eine gute Woche ist es nun her, dass ich von meinem höchst beeindruckenden Brasilien-Trip zurück bin. Obwohl die Erwartungen hinsichtlich der Flachlandfliegerei nicht allzu groß waren (das Erlernen selbiger stand im Vordergrund), war die Realität dann während der ersten Aus-Flüge dann doch knallhart:

Zu Beginn stand ich durchwegs frühzeitig am Boden und der Frust war gelinde gesagt „groß“, was das Fliegerische angeht. Dafür hatte ich einen anderen Nebenaspekt komplett unterschätzt: durch die Absitzer fernab der Hauptstraßen lernte ich die Bevölkerung gut kennen – und schätzen! Praktisch keine Außenlandung verging, ohne dass nicht spätestens beim Schirmzusammenlegen von irgendwo ein Moped angerauscht kam oder direkt Youngsters herbeiströmten, um zu sehen, wer hier vom Himmel herab schwebte – selbst wenn ich irgendwo im Nirgendwo gelandet bin!

Den dort ansässigen Bauern war heuer während der letzten sechs Monate kein Regen vergönnt. Dementsprechend waren sie zusätzlich empfänglich für Abwechslung: Sie waren hochinteressiert, super hilfsbereit (sowohl mit Moto-Taxi, als auch mit Speis und Trank in ihren vier Wänden) und sorgten dafür, dass einem beim Warten auf den Rückholer nie langweilig wurde. Eingeladen auf deren Fazendas kam ich mir manchmal vor, wie auf der Arche Noah: Die Kids unterschiedlichsten Alters spielten fröhlich miteinander. Kühe, Schweine, Hunde, Katzen, Hühner und anderes Getier kreuzten einander den Weg, ohne jegliches „Angehen“ – ein wahres Showcase an Zufriedenheit, das mich nachhaltig zutiefst ergriffen machte.
[TS_VCSC_Image_Link_Grid content_images=“6297,6298,6299,6300,6301,6302,6303,6304,6305,6306,6307,6317,6311,6312,6314,6309,6319,6315,6316,6318″ content_images_titles=“1: So mancher Pilot galt im Flachen schon als verschollen (Foto: Robert Haider),2: Bewindfahnte Palmen lassen auf Flieger-bemanntes Gebiet schließen,3: Selbst beim Nachmittagsflug wieder mal vorzeitig am Boden,4: und wieder mal – doch selten lang allein,5: und wieder am Boden; doch freundlich aufgenommen…,6: …und mit „alimentos e bebidas„ versorgt,7: Abgesoffen – und das bei DIESEM Himmel; doppelt hart…,8: Wieder vorzeitig gelandet; diesmal aber schon bis nach Monsenhor Tabosa gecruist,9:…und auch hier nicht lang allein,10: Zeit für Selfies mit dem „Anjo Austríaco„ war ja genug…,11: am einheimischen Mototaxi raus aus der Pampa,12: Egal ob jüngere…,13: …oder ältere Locals: alle waren enorm hilfsbereit,14: und ließen mich an ihrem zufriedenen Landleben etwas teil haben,15: großartiges Lebensgefühl mitten am Land,16: Es gelangen zwar schon weite Flüge; aber BombOuts 20 Minuten nach Abflug waren noch immer dabei,17: Erst recht gewaltig war das Hallo; wenn ich am späten Abend nahe einer Stadt einlandete,18: Da kam die halbe Dorfgemeischaft…,19: …um zu sehen; wer da vom Himmel geschwebt kam,20: Auch am letzten Tag in Miguel Alves hilfreiche Privat-Resgate“ data_grid_always=“false“ data_grid_target=“_parent“ data_grid_invalid=“lightbox“ data_grid_machine=“freewall“ data_grid_space=“5″ fullwidth=“true“]

Doch des einen (wettermäßiges) Leid ist des anderen Freud: Brasilien hatte während meiner Zeit wirklich jeden Tag wunderbare Flugbedingungen zu bieten. Man konnte bei konstantem 20er- bis 35er-Wind (Böen darüber) faktisch jeden Tag über 300 km fliegen – was die Portugiesen auch eindrucksvoll vormachten.

Ich hatte nach meinen ersten Außenlandungen jedoch nie aufgegeben: Ich bin immer wieder rauf auf den Startplatz, um ein Gefühl für das Flachlandfliegen zu entwickeln – oft mehrmals am Tag. Bereits am Ende der ersten Woche gelang mir der erste 300er. Der Bann ward schlussendlich tatsächlich gebrochen, als ich einen Wahnsinnsflug komplett allein bei Blauthermik über 367 km geschafft hatte. Über die „NoFly-Zone“ der Sertão hinweg. Eine wahre Tiger-Line, wovon dieser – mir heute noch Gänsehaut bereitende – Bericht Zeugnis ablegt.

Und dann ging’s erst richtig los: die Bedingungen wurden stärker, ich hatte das Gelände mittlerweile besser kennengelernt und beherrschte das Umschalten zwischen Pushen und konservativ Fliegen auch immer besser. So gelangen mir gegen Ende sogar noch zwei 400er: am 1. November sogar ein neuer österreichischer Rekord mit 462km. Und quasi Tags darauf (der direkte Tag nach dem Flug geht ja für die Rückholerei auf), gleich noch Mal fast dasselbe: 450km.

Da diese Flüge so beeindruckend waren, habe ich dazu jeweils Foto-Berichte verfasst und so meine Emotionen direkt nach den Flügen hier für die Ewigkeit eingefroren.

Ich hätte mir nie gedacht, dass das Gesamtpaket eines solchen Fliegerurlaubs so tiefe Beeindruckung bei mir hinterlassen kann, hab ich nun doch schon einige Spots der Welt gesehen…

Der Erlebnis-Mix aus Brasileiros, vielen der besten XC-Piloten weltweit, der teilweise unendlich anmutenden Geländeweite, den konstant guten Wetterbedingungen, den durchwegs sanften Flachland-Thermiken – und nicht zu vergessen: meinen neuen Schirm Ozone Zeno, unter dem ich mich allzeit pudelwohl fühlte – sind ein Gesamtpaket, das wohl weltweit schwer zu toppen ist.
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Abschließend noch zum Sportlichen: mit meinen Flügen liege ich derzeit auf Rang vier der Weltrangliste. Mit einer guten Chance zumindest die zwei schlechtesten Flüge in den Alpen noch deutlich zu verbessern. Es könnte demnach heuer klappen, dass ich einen Fuß auf das XC-WM-Podium stellen kann…

…wer weiß, was noch alles geht mit meinem neuen Zeno? 😎

Somit bleibt mir vor erst nichts anderes, als all jenen DANKE zu sagen, die diesen Urlaub für einen Flachlandnubbel wie mich so unvergesslich gemacht haben. Speziellen Dank an Joe und Robert die mich motivierten, ebenfalls runter zu fliegen, an meine Familie und meine Unterstützer:
AHT Cooling Systems, Fitfabrik Liezen, Gemeinde Liezen, Naviter, Airsthetik und Ozone.

Weiterführendes

Ein ausführliches Interview mit Lucian Haas gibt es auf dessen hervorragendem Paragliding-Blog Lu-Glidz – eine echt wertvolle Ergänzung zu den lediglich monatlich erscheindenen Magazinen!

Abschließend noch die Direktlinks zu den ausführlichen Flugberichten in Wort, Bild und Ton:

2 Responses

  1. Wird schwierig in meinem jetzigen Job die Zeit dafür zu bekommen – aber wer weiß schon, was in einem Jahr is… 😉

  2. Haha ich glaub ich weiß schon wo der Fuß am Podium hinwill…

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