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Saisonstart 2014

Saisonstart 2014

Das erste Monat der Streckenflug-Saison ist rum – und hielt für mich schon einige geniale Flüge bereit.

Der XC-Saisonauftakt fand diesmal an der Alpennordseite quasi vor der Haustüre statt: Stoderzinken hieß der Startplatz der Wahl von dem aus Werner Luidolt, Jörg Lasser und ich noch im März unser Glück versuchten.  Am 30.3. gelang mir ein Flug nach Zell am See, zurück zum Grimming und wieder retour zum Stoderzinken. Dabei konnte ich meinen Niviuk Peak 3 bei herrlichster Blauthermik wieder mal so richtig schön auslüften und mich über 6,5 Stunden lang herrlichster Panoramen erfreuen. Am Ende mit satten 169km in der Tasche! Fotos und Flugdetails hier…

Der April machte seinem Beipacktext alle Ehre und zeigte sich von seiner launischen Seite und so jagte ein feucht-labiler Tag den nächsten. Die „Sensoren“ stets nach gutem Flugwetter suchend ausgefahren, erkannten Werner und ich kurzfristig eine Zwischenhochlücke, deren Ostende genau über dem Bereich Ennstal zu liegen kommen sollte. Hatte der Morgen grau in grau begonnen, war nach dem Aufstieg klar, dass unser „Mut zur Lücke“ belohnt wurde. Strahlendes Wetter – und genau zu unseren Füßen löste sich das restliche tiefbasige Gewölk bis zum Startzeitpunkt um 10:45 Uhr auf und ging in schön anzeigende Cumulanten über.
Diesmal war Werner bis zum Ende dabei: wir beide schauten uns den Pass Thurn an und flogen wieder zurück. Der Rückflug hatte von allem was: geniale Wolkenstraßen, die Rumgekurbel zum unnötigen Zeitvertreib degradierten, durchflogene Graupelschauer, in der Ferne vereinzelte Überentwicklungen – und hochreichender Talwind, der uns schließlich beide noch einige Kilometer vor dem Stoderzinken vom Himmel holte – dazwischen alpines Thermikfliegen in Reinkultur! 208km standen nach 7:45 Stunden zu Buche  – auch Werner kam diesmal mit 197km wieder fast zurück bis zum Stoder. Fotos und Flugdetails hier…

Für den dritten XC-Flug am 5. Mai wechselten wir dann doch auf die Südseite. Die Grente wurde zum Zielpunkt einer wahren Steirer-Invasion: Nebst Werner, Jörg und mir kamen noch die Südsteirer rund um Berni Pessl und Hannes Fuchshofer dazu. Das „dreckige Dutzend“ wurde komplettiert durch Stocky und Mario von den Flying Swans. Wie so oft hatte bereits der Aufstieg um 6:15 Uhr was Magisches: Nicht nur die funkelnden Natureis-Skulpturen auf dem Weg Richtung Grente Gipfel waren speziell. Auch die Fernsicht war enorm, der Himmel erstrahlte in kaltem tief-blau – ausgeputzt vom Nordföhn des Vortags. Dieser kam mit gerade mal 1 hPa Druckdifferenz zwischen Nord- und Südalpen praktisch völlig zum Erliegen und hatte auf eine 10-20er WNW-Strömung gedreht. Dies sollte einen frühen und schnellen 1. Schenkel Richtung Großglockner ermöglichen.

Nach Robert Blums souveränem „Frühstart“ von einem Spezialstartplatz im besser Rückenwind-geschützten Bereich, haute ich mich als zweiter vom Gipfelstartplatz raus – mit famoser Abwind-Rodelpartie – bis mich eine schwache aber halbwegs zuverlässige Thermik bereits in Talnähe wieder auffing. Ab da konnte der Flug nur mehr besser werden – und das wurde er in der Tat: Die durch den hohen UV-Index mit verursachte blubbernde Kaltluft bei wechselndem Windeinfluss lieferte Bedingungen, wie man sie sonst nur von Fiesch-Erzählungen her kennt und machten aktives Fliegen zu einem Gebot der Stunde. Mein Peak 3 blieb jedoch allzeit undeformiert und so war ich motiviert und zuversichtlich, die 100km gegen den Wind auch zu meistern. Zusätzlich war fein, dass Berni Pessl auch mitzog und wir halfen uns gegenseitig auf diesem langen Gegenwind-Schenkel effizient zu bleiben. Grandios dabei: erstmals kein einziger Hänger! 🙂

Es ging hoch auf 4000m. So blieb ich immer im „oberen Stockwerk“, was mich leeige Einstiege vermeiden ließ. Kurioserweise war der Rosskopf bei Sterzing nicht vom Brenner-Wind überspült und es waren einige Lentis zu sehen, obwohl kaum Nord-Komponente in unserer Flughöhe herrschte…
Das Erreichen und laminare Aufsoaren am Kreuzkofel war innerlich wieder genau so ehrhebend wie beim allerersten Mal. Runter zum Falzarego und wieder ab Richtung Norden. Eine gemütliche, halbstündige Soaring-Partie im Pustertal ließ diesen sportlichen Tag dann genüsslich zu Ende gehen.
Gut in der Zeit hatte ich – im Nachhinein betrachtet – dennoch meinen 2. und 3. Wendepunkt zu früh gesetzt, sonst wäre sich sehr schön eine neue persönliche Bestleistung ausgegangen. 3km haben dazu nur gefehlt…
Geworden sind’s am Ende 238-FAI-Kilometer. Berni schaffte sogar 242km! WAS FÜR EIN TAG!!! Foto-Chronologie und Flugdetails hier…

FAZIT:

Diese wunderbaren Flüge bedeuten aktuell den 1. Platz in der österr. Streckenflug-Staatsmeisterschaft – Einzelwertung:


PG_overall_140507

…und mit Hilfe meiner famosen Bodenlosen können wir uns auch in der heißbegehrten Teamwertung derzeit auf dem 1.Platz wähnen. 🙂


PG_Team_140507

Klar, die Saison hat natürlich gerade erst begonnen und die langen Tage kommen erst… Nichtsdestotrotz bin ich für mich schon mal hochzufrieden mit dem, was ich der Frühlingsluft an Streckenkilometern bereits entlocken konnte und freu mich auf jeden meiner Jungs, die beim nächsten Mal an meiner Seite durch die Lüfte pflügen 🙂

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